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Musik

Singe deinen inneren Elch

“Ein samischer Joik-Sänger, singt nicht über einen Elch – sein Lied ist der Klang von einem Elch,” erklärt Torgeir Vassvik.

Von  Claus Vittus

Torgeir Vassvik wuchs im Hohen Norden Norwegens an der Küste auf und spielte als Jugendlicher in einer Indierock-Band. In den Teenage-Jahren wanderte er oft alleine in der Natur herum, und hier fing er an Lieder ohne Worte zu singen. Joik, wie der Gesangstil genannt wird, ist mit dem Kehlkopfgesang und dem Jodeln verwandt und ist eng mit Geisterbeschwörung, die in vielen indigenen Bevölkerungen bekannt ist, verbunden.

Obwohl seine Eltern Samen waren, war die samische Kultur in seinem zu Hause wenig gegenwärtig. Es war sehr ”vernorwegischt“. Einen Ausdruck, den man in Norwegen anwendet, um alles norwegisch zu machen. Dies hat man viele Jahre mit der samischen Kultur machen wollen.

Nahm den Joik- Gesang mit in die Indierock-Band
Torgeir Vassvik ist einer der Musiker, die zurück zu ihren Wurzeln gefunden hat. In Wirklichkeit mehr durch Zufall.

Erst als er Ende 20 war begann Vassvik den Joik-Gesang zusammen mit seiner Indierock-Band zu mischen und nahm den Gesangstil mit auf die Bühne.

Verbunden mit Schamanismus
“Joik bedeutet keine Wörter zu singen – es sind Gefühle – in Liedern ausgedrückt. Man joikt zum Beispiel nicht über einen Elch – man IST der Elch. Du schaffst das Erlebnis indem du deinen inneren Elch singst,” erklärt Torgeir Vassvik.

Man kann einen Ort, ein Tier, eine Person oder einen Stein joiken. Joik ist mit dem Schamanismus eng verbunden, der die ursprüngliche Religion der Samen ist. Für Torgeir Vassvik ist der Joik eine Reise zurück in seine samische Identität geworden, aber er betrachtet sich immer noch als Norweger.

Samisch war bis 1959 verboten
Torgeir Vassviks samisch-inspirierte Musik ist eine positive Ausgabe ohne Trauer, wie er sagt. Einige Samen sind noch immer verbittert über die Assimilierung und die starke ”Ver-Norwegisierung”, die bis weit in das vorige Jahrhundert stattgefunden hat. Erst 1959 – einige Jahre bevor Vassvik geboren wurde – durfte samisch in den Schulen gesprochen werden.

Aber Torgeir fühlt keine Bitterkeit über die Geschichte.

“Ich bin Norweger” sagt er, “aber ich stamme auch von der Küste.”

Die Samen an der Küste, die vom der Fischfang leben, wurden schneller assimiliert als die Samen, die von Rentierherden im inneren des Landes lebten. Sie waren nämlich oft mit den Rentieren unterwegs.

Torgeir Vassvik tourniert mit seinen Trance-ähnlichen Joik-Lieder um die Welt, und 2015 trat er beim Roskilde-Festival und 2016 beim größten Branchen-Festival für Weltmusik, Womex, auf.

 

HÖRE DEN PODCAST: INTERVIEW MIT VASSVIK

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